Halskrausentrichter
Sie hat es geschafft! EULE ist ihren Halskrausentrichter nun endlich los…
Endlich? Ja, endlich! …aber eher für mich und für DARJEELING - endlich!
EULE hatte überhaupt kein Thema mit dem Tragen des Trichter, worüber ich mich zuerst sehr freute. Zumindest diesen Stress konnte ich ihr ersparen! Zwar haben wir ein paar Clickerübungen in Richtung MedicalTraining gemacht, aber die Länge der Zeit konnten wir natürlich nicht trainieren.
Wie im Tierschutz vorgesehen, wurde EULE kastriert. Ich bin froh darüber, dass die Vermittlungsstelle mir zugestand, sie unkastriert zu übernehmen, sodaß sie zumindest eine Läufigkeit durchlaufen durfte. Nun war es also soweit. Die Kastration und die Enfernung von Milchzahnresten wurde in einer OP erledigt. Leider kamen bei EULE wohl einige schmerzhafte Vorerfahrungen wieder ans Licht, sodass es für sie, für mich und auch für die Tierärztin kein leichter Routine-Eingriff wurde. Durch EULEs Vorgeschichte sind ihre Venen verknorpelt und ein venöser Zugang war kaum möglich. Für die Zukunft hoffe ich einfach, dass ihr große Operationen und Infussionen erspart bleiben. Zum Blutspenden kommt sie aufgrund ihrer Körpergröße eh weniger in Frage.
Das Tragen eines Halskrausentrichter war leider unumgänglich, da EULE ihre Wunde gerne ausnahmslos selbst versorgt und gereinigt hätte - daher beschloss sie wohl, aus der Not eine Tugend zu machen.
Der Trichter war ihr dienlich! Sie erregte damit Mitleid - juhuuuu, endlich guckt wer nach mir!!! Sie setzte ihn mit Nachdruck ein, wenn sie der Meinung war, einen “Keks” verdient zu haben, indem sie ihn mir an die Beine stieß (die blauen Flecken zähle ich schon nicht mehr!). Auch beim Spaziergang, verlieh er ihr eine Art “Panzerung” - EULE geht ihren Weg, egal was oder wer im Wege steht!!! Und er half ihr auch, wenn DARJEELING mal keine Lust hatte mit ihr zu spielen - ein Rammen mit dem Trichter und schon waren alle “Bedingungen” geklärt!!! Ebenso gut konnte sie auch mit diesem Trichter überm Kopf: schlafen, fressen, schmusen, an der Leine laufen und sogar ein bisschen arbeiten! Einzig die Gerätearbeit war schwierig. Es machte ihr zwar nichts aus, wenn sie mit dem Trichter hängen blieb, oder er sie gar zu Fall brachte, aber um Pylonen laufen oder Abmessungen, wie durch den Tunnel oder durch meine Beine, hatte sie nicht im Blick…
Wir freuen uns nun auf eine hoffentlich halskrausentrichter-freie Zukunft, damit sich meine Beine erholen und wir wieder alles zusammen anstellen können, was uns Freude bereitet!
Das Ziehen der Fäden war dann heute kein Thema! Mit etwas ablenkender Futter-Motivation und ein paar Spaß-Übungen im Wartezimmer und im Behandlungsraum (Wartezeit kann auch immer etwas Positives haben), lies EULE sich sehr gut behandeln. Spannend und unheimlich erleichternd war für mich, als ich sah, wie selbstverständlich sie mit mir wieder in die Tierarztpraxis hinein marschierte. So ein gutes EULchen! Da habe ich mir wohl schon ganz schön viel Vertrauen erarbeitet.